Besondere Orte:

Pfarrei Ganterschwil

Kirche St. Peter und Paul

Erbaut wurde unsere Pfarrkirche im Jahre 1940, als der Nationalsozialismus  in weiten Teilen der Welt seine niederreissende Fratze zeigte.

Aufbauen statt niederreissen, jene Generation Katholikinnen und Katholiken hat so in Ganterschwil ein starkes Zeichen des christlichen Glaubens gesetzt. Wie Christus der lebendige Eckstein ist, so soll auch seine Kirche aus lebendigen Steinen gebaut sein. Leben aber bedeutet: Auf neue Herausforderungen mit neuen Antworten reagieren zu können. Auch heute gibt es Kräfte, welche die Welt in ein «Tausendjähriges Reich» zu führen vorgeben, aber letztlich nur Schutt und Asche produzieren.

Die lebendige Kraft der Liebe Christi, welche durch die Kirche die Welt heilen und aufrichten will, wird auf die Herausforderungen z.B. durch den Klimawandel oder die Gentechnologie anders reagieren müssen, als sie dies 1940 tat. Nach wie vor jedoch sind die lebendigen Steine der Kirche berufen, auf das Wirklichkeit-werden des Reiches  Gottes hin zu arbeiten.

Chorraum Ganterschwil

 

 

 

 

 

 

 

     

Der Taufbrunnen der Pfarrkirche Ganterschwil ist in seiner Formgebung ein Abbild des Sees Genezareth. Auf ihm erlebten die Jünger einen beängstigenden Sturm (Mk 4,35-41)

Auch wir finden uns zu oft in Lebenssituationen wieder, die sich anfühlen wie eben ein solch tosender Seesturm mit lebensbedrohlichen Wellen. Im Wasser der Taufe ist diese Realität angedeutet. Bei der Erwachsenentaufe geschieht dies im Zeichen des Untergetaucht-werdens.

Die Jünger sind in ihrer armseeligen Nussschale aber nicht allein gelassen. Gott selber ist in Jesus Christus bei ihnen. Und wo dieser allmächtig-liebende Gott ist und uns in unseren Lebensstürmen begleitet, da dürfen wir Vertrauen und Geborgenheit erfahren.

Genau auf diese Erfahrung hin zielt die Frage Jesu: „Habt ihr noch keinen Glauben?“

In der deutschen Sprache trägt das Wort „Glaube“ zu sehr die Bedeutung eines Lückenbüssers für mangelndes Wissen in sich. Dem biblische Begriff „pistis“ aber geht es in erster Linie um Vertrauen. Und ver-TRAUEN kann ich nur, wenn ich um die TREUE einer Person zu mir weiss.

Die Ereignisse auf dem See Genezareth sind in erster Linie ein Zeichen der unverbrüchlichen Treue Gottes. In Jesus Christus lässt Gott uns auch in den Stürmen unseres Leben nie allein. Dafür ist unsere Taufe Zeichen und Werkzeug.